Chronik

Österreich ist mit der Niederlage von Königgrätz 1866 aus dem deutschen Bund ausgeschieden und hat sich verstärkt nun innenpolitischen Themen widmen können. Es beginnt eine interessante Gründerphase.
Neben vielen anderen Vereinen wie Gesangsvereinen, freiwillige Feuerwehren, kulturelle Gruppen oder auch Turnvereine, wurden auch Musikvereine, wie der MV Gebirgsklänge St. Blasen 1870 gegründet.

Das damalige doch niedrige musikalische Niveau wurde erst nach dem Auftauchen des Blasmusikers Anton Walser in Angriff genommen. Anton Walser aus Noreia bei Mühlen, hat die 50 Kilometer lange Wegstrecke bis nach St. Blasen zu jeder Musikprobe, hin und zurück, zu Fuß zurückgelegt.


Der Zweite Weltkrieg hat in den Reihen der steirischen Blasmusiker gewaltige Lücken hinterlassen. Viele Steirer waren in Gefangenschaft und sind erst Ende der 40iger, Anfang der 50er Jahre wieder nach Hause gekommen. So auch einige St. Blasner Musiker. Man mußte wieder in bescheidensten Verhältnissen beginnen Musik zu spielen.

In starker Abhängigkeit von den k.u.k. Militärkapellen haben sich zivile Musikkapellen in Österreich zunächst in der Uniformierung stark an das militärische Vorbild gehalten. Oft waren es abgetragene Uniformen staatlicher oder halbstaatlicher Organisationen, oft waren es auch nur alte Militärmützen, die stellvertretend für die ganze Uniform die Zugehörigkeit eines Musikers zur Kapelle angedeutet haben.
Vor 1955 war der Musikverein Gebirgsklänge St. Blasen ohne einheitlicher Uniform ausgerüstet. Die Musiker trugen ganz gewöhnliche Steireranzüge in unterschiedlichsten Variationen.
Im Jahre 1955 hat der damalige Kapellmeister Leitner Michael aus 14 jungen Burschen eine Jugendkapelle gegründet. Diese Jugendkapelle hat damals schon eine ziemlich einheitliche Uniform gehabt, bestehend aus kurzen Lederhosen, grünen Stutzen und roten Krawatten. Nicht zuletzt wegen ihres guten Aussehens durfte diese lustige Truppe beim Film “HOHE TANNEN” mitwirken.
Von 1955 bis 1965 trugen die Musiker des Musikvereins Lederhosen mit grünen Stutzen und einem grauen Steirerjanker, dazu einen schwarzen Hut mit weißem Federflaum. Mit dieser neuen Uniform ist man gleich mit dem Kirchenchor auf Ausflug gefahren.
Musikalischer Einsatz des MV “Gebirgsklänge” St. Blasen beim Festzug des Musikfestes in St. Lambrecht im Jahr 1957.
Musikfest in Mariapfarr:
Bereits In der ersten Hälfte des 15 Jhd. wurde in St. Blasen Eisen durch sogenannte Hämmer verarbeitet. Die Hammerherren waren mit der Aufgabe der Eisenverarbeitung betraut. Seit 1965 trägt der Musikverein die für St. Blasen typische Hammerherrntracht. Diese Tracht zeichnet sich durch lange Hose und Trachtenjanker in dunkelgrauem Loden aus- dazu ein breitkrempiger Hut. 1998 wurde der Verein einheitlich neu mit Pumphosen, selbstgestrickten grünen Stutzen sowie mit kleinem Hut für Weckrufe ausgestattet.

Der Musikverein im Jahre 1970:
Gruppenfoto aus dem Jahr 1975 vor dem Gasthaus Kirchmoar:
Weckrufspiel 1975:
Der Musikverein im Jahre 1990:

Festkonzert anlässlich unseres 120jährigen Jubiläums im Jahre 1990

 

Feierliche Überreichung der Urkunde zum Ehrenobmann an Sigi Stöckl, und der Urkunde zum Ehrenmitglied- an Erwin Ebner.

 

Frühjahrskonzert des Musikvereines im Jahre 1998:

Das musikalische Niveau wurde über viele Jahre hin bis zum heutigen Stand stets verbessert, sodass der Verein bei verschiedenen Wertungsspielen einen ausgezeichneten und sehr guten Erfolg in der Wertungsstufe B erreichen konnte. Heute besteht der Verein aus 49 Musikern- 39 Musiker davon sind unter 24 Jahre alt- das macht ein sehr niedriges Durschnittsalter von 27 Jahren aus.

Der Musikverein im Jahr 2000
Vom 30. Juni bis 2. Juli 2000 waren wir auf Tournee in Siensbach im Schwarzwald. beim Gartenfest unserer Partnerkapelle anlässlich des 75 jährigen Bestandsjubiläums, gaben wir ein “open-air” Konzert zum besten. Außerdem hatten wir auch die Möglichkeit, uns auf dem Rathausplatz von Waldkirch musikalisch eineinhalb Stunden zu präsentieren.

Ein großes Ereignis im Jahr 2003 war die Übergabe des Tambourstabes von unserem Kapellmeister Helmuth Trattner an Stefan Moser. Im April 2004 gab Helmuth Trattner nach über 30 Jahren Kapellmeistertätigkeit mit seinem Verein sein Abschlusskonzert. Wir freuen uns sehr, dass er als Ehrenbürger der Gemeinde St. Blasen und Ehrenkapellmeister des Musikvereins nach wie vor aktiv bei uns mitspielt! Er übergab seinen Taktstock an Stefan Moser. Im selben Jahr noch wurde erstmals ein Probentag veranstaltet, mit niemand geringerem als Prof. Mag. Rudolf Zangl. Im Oktober 2005 gab es im Rahmen unseres 135-jährigen Bestandsjubiläums ein Galakonzert der Musikkapelle Voest Alpine Roseggerheimat Krieglach unter der Leitung von Rudolf Zangl im Veranstaltungszentrum Pabstin. Ebenso konzertierten unsere Freunde aus Siensbach an diesem Wochenende.

Im Jahr 2006 studierten wir gemeinsam mit unserem Kirchenchor die „Österreichische Volksmesse“ von Werner Brüggemann ein. Im selben Jahr bekamen wir zum zweiten Mal den Steirischen Panther und zum ersten Mal den „Robert-Stolz-Preis“ für drei ausgezeichnete Erfolge in der Konzert- (Stufe B) und Marschwertung (Stufe D) von Landeshauptmann Franz Voves und Hans Stolz (Neffe von Robert Stolz) in der Grazer Burg überreicht.

Im Dezember 2006 meisterte unseres Jugendorchesters seinen ersten großen Auftritt bei unserem Wunschkonzert. Im April 2007 kam dann der große Tag für die Jugendkapelle: Beim Jugendorchesterwettbewerb in Gratkorn waren sie die einzigen Teilnehmer aus dem Bezirk Murau und haben diesen sehr gut vertreten. 2007 erschien erstmals unser Informationsblatt „Die Musi“. Im Juni 2007 haben wir bei der Marschmusikwertung in Krieglach in der höchsten Wertungsstufe E mit einem selbst kreierten Showprogramm einen Ausgezeichneten Erfolg erreicht. Im Mai 2008 konnten wir in der Alten Universität in Graz von LH Voves den 3. Steirischen Panther und den 2. Robert-Stolz-Preis in Empfang nehmen.

2010 wurde die 46 Jahre alte „Ausseer Tracht“ durch die neue „Speckbauertracht“ ersetzt und beim Trachtenball am 17. April präsentiert. Am 15. Mai 2010 erreicht unser Musikverein beim Landeswettbewerb „Musik in Bewegung“ in Hartberg mit 92,22 Punkten den hervorragenden 2. Platz in der Stufe D/E. Gezeigt wurde ein Showprogramm mit vielen verschiedenen Figuren, unter anderem mit dem Steiermark-Herz, in dem auch das Jugendorchester eingebaut wurde. 2011 übernahmen Marlene Seidl (geb. Dockner) und Hans-Peter Steiner die musikalische Leitung des Musikvereines, Erwin Ebner wurde Stabführer. Im Juli durften wir bei der Mid Europe in Schladming den Steirischen Blasmusikverband vertreten. Von 24. bis 26. August 2012 führte uns eine Konzertreise zum Musikverein Pfunds in Tirol. Wir durften dort unser neues Showprogramm „Wer hat an der Uhr gedreht“ herzeigen.

Von 4. bis 7. Juli 2013 fand das wohl größte Ereignis in der Geschichte unseres Musikvereines statt: Wir durften den steirischen Blasmusikverband beim Bundeswettbewerb „Musik in Bewegung“ in Taufers in Südtirol vertreten. Viele Stunden an Proben und Vorbereitung jedes einzelnen Musikers gingen diesem großen Ereignis voraus, belohnt wurde es mit einem überwältigenden 5. Platz und 91,16 Punkten. 

 

 

 

In der darauf folgenden Woche durften wir erneut bei der Mid Europe in Schladming auftreten und unser Showprogramm herzeigen.

2015 stand wieder ein Obmannwechsel ins Haus: Stefan Kalcher übernahm das Amt von Maxi Hobelleitner. Im Mai erhielten wir unseren vierten Robert-Stolz-Preis und unseren fünften Steirischen Panther. 

Bei der Generalversammlung am 5. April 2019 übergab Marlene Seidl den Taktstock an Florian Wallner. 

Am 6. Juli 2019 wurde unserem Musikverein wieder eine große Ehre zuteil: Wir durften die Steiermark beim Österreichischen Blasmusikfest in Wien repräsentieren. Nach einem Platzkonzert am Graben und der großen Parade über die Ringstraße wirkten wir beim Finale am Rathausplatz mit.

Auf eine 150-jährige Geschichte können nur wenige Musikkapellen zurückblicken. Wir sind sehr stolz und sehr darauf bedacht, diese Geschichte mit unserem Wirken im Verein weiter zu schreiben!